Angaben gemäß § 5 TMG
Kai Rogge
Klosterkamp 3
23795 Bad Segeberg
E-Mail: info@kairogge.de
Verantwortlich für den Inhalt nach § 55 Abs. 2 RStV
Dr. rer. biol. hum. Katja Kühlmeyer, Dipl. psych.
Wir suchen Verstärkung für das Steuerungsgremium („Arbeitsgruppe“) des Netzwerkes Qualitative Forschung in Medizin und Public Health (QF-med)!
Aufgabe des QF-med Steuerungsgremiums ist es, das Netzwerk mit seinen inzwischen 214 Mitgliedern aktiv mitzugestalten und den Austausch zu Lehre und Wissenschaft im Bereich der qualitativen Forschung in Medizin und Public Health voranzubringen.
Aufgaben der Mitglieder des Steuerungsgremiums sind vorrangig die Gestaltung und Durchführung von Lehrveranstaltungen zu qualitativer Forschung in verschiedenen gesundheitswissenschaftlichen Studiengängen, die Organisation und Umsetzung von Weiter-und Fortbildungen sowie von Methodenwerkstätten. Zur Koordination unserer Aufgaben treffen wir uns vierteljährlich.
Auch wenn die Mehrheit der Kolleginnen des QF-med Steuerungsgremiums Mitarbeitende der Medizinischen Fakultät der LMU München sind, beschränken sich unsere Aktivitäten und Initiativen nicht nur auf die LMU München. Sehr gerne würden wir unsere Aktivitäten noch stärker auf weitere (bayerische) Hochschulen und Universitäten ausweiten. Daher freuen wir uns auch über Interessensbekundungen für die Mitarbeit im Steuerungsgremium von Kolleginnen und Kollegen außerhalb der LMU München.
Sollten Sie Interesse, Motivation, neue Ideen und Zeit haben, sich im QF-med Steuerungsgremium zu engagieren, freuen wir uns über eine kurze Interessensbekundung. Bitte senden Sie diese bis 30.06.2023 an Michaela Coenen (coenen@ibe.med.uni-muenchen.de).
Qualitative Forschung ist vergleichbar mit einer Individualreise. Durch das offene Vorgehen abseits standardisierter Angebote werden viele Entscheidungen erst im Laufe des Forschungsprozesses „von unterwegs“ getroffen. Dabei ist es erforderlich, diese Entscheidungen sowohl an dem Forschungsgegenstand auszurichten, als auch Anforderungen einer intersubjektiven Nachvollziehbarkeit von Entscheidungen nachzukommen. Diese ständige Abwägung zwischen den beiden Prinzipen ist eine Komponente einer praktischen Forschungskompetenz qualitativ Forschender. Die Aufgabe von qualitativ Forschenden ist es, diese Kompetenz in der Praxis des Forschens stetig zu reflektieren und (weiter-)zu entwickeln.
Qualitative Forschungswerkstätten können bei der Kompetenzentwicklung unterstützen. Sie ermöglichen eine Reflexion und kommunikative Verständigung über eine Forschungsarbeit, die noch im Entstehen begriffen ist, und erlauben einen Austausch über unterschiedliche Perspektiven auf einen Forschungsgegenstand. Darüber hinaus kann eine Forschungswerkstatt ein gestaltbarer Raum für Ratsuchende sein, um Fragen zu Organisation, Konzeption, Methoden, Ergebnisdarstellung und/oder Diskussion der eigenen Forschungsarbeit zu klären.
Die Qualitative Forschungswerkstatt im Netzwerk Qualitative Forschung in Medizin und Public Health verfolgt einen moderierten, interaktiven und interdisziplinären Peer-To-Peer-Ansatz zur Beratung „auf Augenhöhe“ in einem geschützten Rahmen. Die Termine werden von Forschenden für Forschende organisiert und gestaltet. Es gibt keine formalen Voraussetzungen für die Teilnahme. Die konkreten Themen von Werkstätten werden an den Bedürfnissen der Teilnehmenden ausgerichtet, je nachdem, wo sie im Prozess der Forschung gerade stehen und welche Fragen sich ihnen stellen (z.B. nach Studiendesign, Entwicklung von Erhebungsinstrumenten, Reflexion des Interviewverhaltens, Entwicklung von Themen, Codes, Kategorien oder Metaphern, Modellbildung, Ergebnisdarstellung, u.v.m.). Die Qualitative Forschungswerkstatt ist offen für verschiedene qualitative Forschungs- bzw. Auswertungsmethoden wie z.B. Grounded Theory Methodologie, Qualitative Inhaltsanalyse, Thematic Analysis, Framework-Analyse. Eine längerfristige Teilnahme (für mehr als einen Termin) ist erwünscht, aber nicht notwendig.
Melden Sie sich für unsere Mailingliste an, wenn Sie Interesse an der Teilnahme an den Qualitativen Forschungswerkstätten im Netzwerk Qualitative Forschung in Medizin und Public Health haben. Die Termine für die Werkstätten werden ausschließlich über diese Liste organisiert. Darüber hinaus werden über die Liste Informationen zu Veranstaltungen, Publikationen oder Stellenanzeigen zu qualitativer Forschung geteilt.
Die qualitative Inhaltsanalyse (QIA) ist disziplinübergreifend eine der populärsten Methoden qualitativer Datenauswertung. Hervorgehoben werden in der Regel die Möglichkeit (verglichen zu anderen qualitativen Auswertungsmethoden), relativ große Datenmengen auswerten zu können sowie ein regelgeleitetes Vorgehen. Im Gegensatz zum Anspruch der Regelgeleitetheit zeigt sich die QIA bei genauerer Betrachtung jedoch als Ansammlung vielfältiger qualitativ-inhaltsanalytischer Verfahren, deren Ablauf, Arbeitsschritte und Begründungsmuster teils sehr ähnlich sind, teils aber auch relativ große Unterschiede aufweisen. Entsprechend wird die Vielfalt qualitativ-inhaltsanalytischer Verfahren mitunter als „Dickicht“ (Schreier 2014) bezeichnet.
Durch die Verbindung von Vortrag (07.04.2022) und Workshop (08.04.2022) sollen Wege durch dieses Dickicht gebahnt werden. Im Rahmen des Vortrags wird zunächst in die QIA grundlegend eingeführt. Dabei wird die Vielfalt der Verfahren und Vertreter:innen aufgeschlüsselt, die verfahrensübergreifenden Gemeinsamkeiten herausgearbeitet sowie eine Einordnung in den qualitativen Methodendiskurs vorgenommen. Darauf aufbauend wird in Vorbereitung auf den Workshop eine Zuspitzung auf die Verfahren sensu Kuckartz vorgenommen. Vorgestellt werden die Schritte der inhaltlich-strukturierenden QIA; im Zuge dessen wird auf die Verwendung verschiedener Kategorienarten (thematisch, analytisch/theoretisch, evaluativ) eingegangen. Die konkreten Arbeitsschritte werden anhand von Datenmaterial veranschaulicht. Am Ende des Vortrags besteht die Möglichkeit für Rückfragen und eine ausführliche Diskussion.
Im Workshop steht die Erprobung und Reflexion der Arbeitsschritte der inhaltlich-strukturierenden QIA sensu Kuckartz im Vordergrund, d.h. die Teilnehmenden durchlaufen die Arbeitsschritte dieses Verfahrens von der „initiierenden Textarbeit“ bis zur Ergebnisdarstellung und weitergehenden Auswertungsmöglichkeiten. Der Schwerpunkt des Workshops liegt entsprechend der Bedeutung von Kategorien für die Erarbeitung aussagekräftiger Ergebnisse und auch entsprechend ihrer herausgehobenen Stellung im Arbeitsprozess auf der Erarbeitung eines Kategoriensystems.
Die Arbeit am Material findet in Kleingruppen statt und wird von der Workshopleitung beratend begleitet. Um eine Anbindung des methodischen Vorgehens an disziplinär relevante Fragestellungen zu gewährleisten, wird im Workshop an Material gearbeitet, welches von Teilnehmenden eingebracht wird. Damit erhalten diese Teilnehmenden zudem die Möglichkeit, den Workshop für die Weiterarbeit an ihrem Forschungsprojekt zu nutzen.
Vorkenntnisse zur QIA werden nicht vorausgesetzt, die für den Workshop notwendigen Grundlagen werden durch den Vortrag am Vorabend des Workshops gelegt.
07.04.2022
08.04.2022
Christoph Stamann ist seit September 2021 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule Magdeburg-Stendal im „qualitativ_diskursiv_digital-Lab“ (Leitung: Prof. Dr. habil. Günter Mey) des Projekts „didaktisch und digital kompetent lehren und lernen“ (h2d2). Im Rahmen dieser Tätigkeit befasst er sich u.a. mit der Entwicklung von Lehr-/Lernmaterialien zur Weiterentwicklung einer digital gestützten Lehr zu qualitativer Forschung. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten gehört die Auseinandersetzung mit qualitativer Forschung, v.a. mit Blick auf kategorienbasierte Auswertungsverfahren (qualitative Inhaltsanalyse und Grounded-Theory-Methodologie) und die Arbeit mit und in Forschungswerkstätten bzw. Interpretationsgruppen.
Christoph Stamann hat von 2004 bis 2011 an der Universität Trier ein Magisterstudium der Politik- und Erziehungswissenschaften absolviert. Von 2012 bis 2019 war er als akademischer Mitarbeiter im Fach Erziehungswissenschaft an der Pädagogischen Hochschule Weingarten tätig. Zwischen 2019 und 2021 hat er als akademischer Mitarbeiter an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe im BMBF-Projekt „Leistung macht Schule“ gearbeitet.
Vortrag (mit Livestream; max. Anzahl: 40 Teilnehmende in Präsenz + Online-Teilnahme über ZOOM) und Workshop (in Präsenz + Online-Teilnahme über ZOOM; max. Anzahl: 20 Teilnehmende) finden im großen Seminarraum am Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin (Lessingstraße 2; 80336 München), Ludwig-Maximilians-Universität München und Online über ZOOM statt. Die Veranstaltung ist gemäß den aktuellen Regelungen des Infektionsschutzes an der LMU München geplant.
Vortrag: kostenfrei
Workshop:
Sie können sich für die Veranstaltung per E-Mail anmelden bei Frau Michaela Kirschneck (mkirschneck@ibe.med.uni-muenchen.de). Bitte geben Sie an, ob Sie ausschließlich am Vortrag (vor Ort oder im Livestream) oder an Vortrag und Workshop teilnehmen möchten, ob sie online oder in Präsenz teilnehmen möchten und falls Sie den Workshop besuchen wollen, welche Kostenkategorie für Sie zutrifft. Plätze im Workshop werden ab sofort (7.3.2022) nach dem Prinzip first come first serve vergeben.